Freitag, 22. Februar 2013

Wie Kanada ist voller Franzosen???


Das wusste ich wirklich nicht...bis ich "Knochen zu Asche" von Kathy Reichs gelesen hab. da is ja alles urfranzösisch.

Knochen zu Asche ist der 10te Kriminal-Roman von Kathy Reichs. Ich gebe zu, davor habe ich NIX von ihr gelesen, habe auch erst währrend dem lesen mitbekommen, dass es sich hierbei um einen von mehreren Romanen einer Reihe handelt. Was mich zu der ersten wertenden Aussage führt: Kann man getrost auch ohne Vorgeschichte lesen! Funktioniert ;)

Wer vielleicht "Bones - Die Knochenjäger" kennt und liebt wird mit diesen Büchern seine heiden Freude haben, denn im Grunde ist die Serie eine Hommage an die Bücher. Es wurde nicht die Bücher verfilmt, das sollte man hierbei erwähnen. Die Hauptpersonen tragen den gleichen Namen -Temperance Brennan -, haben den gleichen Beruf - forensische Antropologin - und haben das selbe Talent dafür sich durch diesen in Probleme zu stürzen. Sie sind aber verschieden alt und auch ihre Vorgeschichte unterscheidet sich soweit ich das weiß hier und da. Nettes Hintergrundwissen: Kathy reichs ist neben der Schriftstellerei selbst hauptberuflich Antropologin, weiß daher genau worrüber sie schreibt. Die Temperance Brennen der TV-serie hat ebenfall die Kunst des Schreibens für sich entdeckt, in ihren Büchern heißt die hauptperson kathy Reichs ;) Eine wie ich finde nette Würdigung der Autorin :>

Aber nun back to topic ;)

Kurze Inhaltsangabe: 

 In jungen Jahren hat Temperenace Brennan eine Jugendfreundin namen Evangeline. Sie kommt aus Kanada und begeistert die kleine Temperance ziemlich. (Vielleicht ist sie auch der Grund, dass es diese später nach Kanada verschlägt? Wer weiß ;D) Auf jeden Fall verschwindet Evangeline eines Tages plötzlich. Ihre Familie kehrt nie wieder im Sommer zurück und Briefe laufen ins Leere. 30 Jahre später erinnert ein Skelettfund an das mysteriöse verschwinden der alten Freundin. Temperance ist Feuer und Flamme und versucht herrauszufinden um wen es sich bei diesem Skelett handelt. Nebenher unterstützt sie ihren Kollegen und verfloßenen/aktuellen (man weiß das nicht so genau) Geliebten bei einer Reihe von Morden und Vermisstenfällen von jungen Mädchen der letzten Jahre. Das sind die zwei Handlungsstränge, die beide Stück für Stück nachverfolgt werden und am Ende natürlich in einem brisanten Showdown enden, wo sich nahezu alles aufklärt und es tatsächlich auch zu einer recht unerwarteten Wendung kommt.

Ich will nichts vorweg nehmen. Es ist wirklich spannend und man möchte ums verrecken wissen wie es ausgeht! Die letzten paar Seiten habe ich komplett auf der Strecke von der S-bahn zum Bus, vom Bus bis zur Wohnung und am Wohnungstisch in vollen Klamotten gelesen. Ich konnte es nicht weglegen :D
Das Buch ist auf gewisser Ebene nichts für schwache Nerven. Ich würde es nur Leuten empfehlen, die eh auf solche Krimi-Faxen stehen. Antropologie nimmt Menschenkörper auseinander und auch wenn das sehr sachlich beschrieben wird, denkt man sich manchmal doch..."uärgs..."
Noch schlimmer ist aber explizit eine Stelle, wo ich eig. nicht bewusst drauf eingehen will weil ich Angst hab was zu spoilern. Aber sagen wir, ein Beweismittel dokumentiert ein Verbrechen und da is mein Hirn echt durchgedreht. Das hat mich wütend und traurig gemacht und echt iwo angewiedert. Schrecklich!

Nun zu etwas negativem:

Ich bin beim Ende nicht so schlüssig ob mir das passt. Irgendwie wirkt es schnell abgehandelt, fast ein bisschen zurecht geschustert. Es ist eine ungeahnte Wendung, in der Tat und irgendwo sowas ähnliches wie "Happy" aber ich war am Ende nicht total zufrieden. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden ;D
Viel krasser, die langwierigen Passagen!
Damit mein ich nicht das Privatgebömmel zwischendurch, was nicht direkt zu den Fällen gehört, das ist ok. (Hierzu die anmerkung: Ist der "Handlungsstrang" wo man iwann merkt dass es eine Buchreihe ist. Das Privatleben bleibt soweit unaufgelöst, dafür müsste man wohl das nächste Buch lesen bzw. die davor um die Privatenstorys gänzlich zu haben...hat mich persönlich aber nicht gestört...also ich muss grade nicht ums verrecken wissen wie das private Zeug weiter geht, das hält sich gut im Hintergrund) Ich meine die Passagen in denen Frau Reichs (böse formuliert) ihr Wissen raushängen lässt. Ein Beispiel!
Ein anonymer Anruf, möcht man zurück verfolgen, also wird ein Experte was des angeht angeheurt, der arbeitet dran. Dann ruft der an um Info zu geben. Er hätte sagen können "Frau Brennan, der anonyme Anruf kam von einem Mobiltelefon, welches nicht vertraglich einer bestimmten Person zu geordnet ist auch eine Ortung von wo der Anruf stattfand ist uns leider nicht möglich." stattdessen redet der gute Mann 3 seiten lang über seinen Beruf und was er so tut und warum er das tut und wie klug er doch ist in seinem Bereich. Ich geb zu..da bin ich drüber geflogen. Interessiert mich doch nicht! Und genauso war das bei der Expertin bzgl. des Knackens eines tragbaren datenträgers, sowie der Expertin für Wasser-biologie-kruscht.
Die Antropologischen sachen, sind sicherlich interessant. Weil man da quasi irgendwo einfach nur erklärt bekommt, wie Temperance jetzt darauf kommt dass es sich um ein Mädchen handelt, was so darauf hinweist wie sie gestorben ist, krankheit, mord, hastenichgesehn. Das ist schon interessant.
Und ich muss sagen das mit dem Anruf war auch das schlimmste. Die Wasserbiologin musste uns auch ein wenig ihre schlussfolgerung erläutern aber auch die holte nach einer halben Seite entschieden zu weit aus. Oh und der Linguist nicht zu vergessen...der hat uns am Telefon ein ganzen Brief beispielhaft mal zuordnet um uns die Linguistik zu erklären. Wenn ich Temperance wäre hätte ich jedes Mal ins Telefon geblafft "Wenn ich wissen würde wollen, wie sie ihren Job machen hätt ichs studiert, ich will aber nur ergebnisse verflixt nochmal!!!"

Das wars auch schon. Über diese Passagen musste ich mich irgendwie quälen...unnützig neunmalklug wie ich finde. Aber gut. Ist überlebbar ;D
Ansonsten wars das auch schon! Ich werd noch zur Krimi-Liebhaberin X)



Saki Suspicious 

Montag, 18. Februar 2013

Kochmontag: Fischli-Erbsensuppe und Mexiko-Lasagne


Irgendwie essen wir immer später. Letzte Woche gabs Pizza, da wir den Teig selbst gemacht haben dauerte das auch bis 11 Uhr bis wir gegessen haben. (Leider keine Dokumentation, da ich nebenher viel erledigen musste und erst beim essen wirklich anwesend war :( )
Diese Woche trudelten die Leute auch erst gegen 20 Uhr ein und essen gabs dann gegen 10e - halb 11e. Egal! Wir sind jung und dymanisch und Mitternachtsmahlzeiten rocken!

Als Vorspeise gabs 

Erbsensuppe mit Fischlis!

Die is schnell und Mega lecker! Haben wir gezaubert währrend die Lasagne im Ofen war. Also fix erstmal das Rezept dafür:

Zutaten (für 2 Homosapiens) :
2 Frühlingszwiebeln (in Ringe geschnitten)
1 Knoblauchzehe (fein gehackt...oder auch 2 Zehen!!!)
1 EL Butter
400 ml Gemüsebrühe
1EL Tomatenmark
3EL Frischkäse
1/2TL Zucker
1TL Apfelessig
Salz
Pfeffer
FISCHLIS!

Zwiebeln und Knoblauch mit Öl und der Butter in einem Topf erhitzen. Ca 2-3 Minuten anbraten. Erbsen und Gemüsebrühe dazu und das ganze auf mittlerer Hitze ca. 12 Minuten kochen lassen.
Frischkäse unterrühren und das ganze dann mit nem Pürierstab oder anderem was sachen pampig macht fein pürieren.
Mit Salz, Pfeffer, Apfelessig und Zucker abschmecken.
Auf dem Teller die Fischlis dazu :)
Fertig!

Sieht dann so aus:

Zum Hauptgericht:

Mexiko-Lasagne!

Zutaten (für 4 Wesen) :
1 Dose Kidneybohnen
1 Dose Mais

2 Zwiebeln  (fein gehackt)
2 Knoblauchzehen (fein gehackt...oder auch 4 Zehen!!!)

1 Chilischote
1EL Majoran (getrocknet)
1EL Tomatenmark
1 Dose Tomaten (geschält, 850ml)
225g Lauchzwiebeln
45g Magarine
45g Mehl

600ml Gemüsebrühe
200g Schlagsahne
1 Prise Zucker
9 Lasagneplatten
125g Käse (gerieben) 

 
Es beginnt wie jedes gute Essen beginnt! Knoblauch und Zwiebeln schneiden und anbraten! Dann kommen Majoran und Chili dazu und das wir dangeschwitzt (ein so witziges wort aus der Welt des Kochens...). Dann den Kleks Tomatenmark dazu und die ganze Dose Tomaten hinterher. dann brudelt das so vor sich hin und man schmeckts mit allen Gewürzen außer dem Zucker ab. Et Voila unsere Tomaten-Soße!
Brauchts noch die Bechamel, das beste:
Magarine in einem Top erhitzen, Mehl drüber pulvern und anschwitzen (schon wieder hihihihihihi) und dann stück für stück Brühe und Sahne reinkippen und aufkochen lassen und mit Salz, Pfeffer und Zucker würzen. Der Trick ist: Niemals aufhören zu rühren! Und wenn es euch am Ende irgendwie zu flüssig erscheint, einfach Mehl nachkippen bis es ne schöne Konsitenz hat, aber zwischendurch mal schmecken obs au nicht zu mehlig wird vom Geschmack her. Hat bei uns aber super geklappt, also, so schwer is es nicht ;)

Dann beginnt auch schon das Schichten :>
Bei uns war das so: Bechamel - Gemüse (Mais, Bohnen, Lauchzwiebeln) - Käse - Tomatensoße - Nudelplatten - Bechamel - Gemüse - Tomatensoße - Nudelplatten - Bechamel - Käsekäse!
Und ab damit in den vorgeheizten Backofen 175°C etwa 50 Minuten, immer wieder mal schauen dass die net dunkel wird. Falls doch -> Abdecken.
Fertig!!

Sieht dann so aus:

Es war so lecker! Mega gute vegetarische Lasagne :)
Jetz krieg ich wieder Hunger....

Ein paar Impressionen vom Kochen:
Saki Suspicious 

Sonntag, 17. Februar 2013

Wiki-Click-Through

Regeln:
1. Start ist ein zufälliger Wikipedia Artikel (über den entsprechenden Link auf wikipedia ;) )
2. Ziel ist ein vorher ausgewähltes Wort
3.Keine Tastatur, kein Copy Paste - Nur Links dürfen geklickt werden!
4. Kein Zurück!

Heute kann ich ganz stolz meine erste Auftragsmission verkünden ;D
Ich hab eine ziemlich freundliche Email von Lara erhalten, die mich total gefreut hat! Und am Ende stand eben folgendes:

"Ich klicke mich inzwischen übrigens mit meinem Bruder um die Wette beim Wiki-Click-Through, er hat irgendwie immer mehr Glück. Mein bestes bisher war Zimmerpflanze mit 11 Clicks. Wenn du Lust hast kannst du es ja mal probieren zu toppen ;)"

Challenge Accepted!!!

Das wird glaub hart, Prospekt für die 11 Klicks, ich seh mich schon endlos in Wikipedia im kreislaufen...aber los gehts:

"Zimmerpflanze"

Musiktherapeutische Umschau
(okay...ja toll)
Musiktherapie
(ein kleiner schritt für mich ein...noch kleinerer für die Mission)
Gesundheit
(Gesundheit -> Medikamente ->Pflanzen das könnte gut werden)
Umwelt
(jaaaah...)
Natur
(wärmer....wärmer)

Pflanzen
(bitte bitte sei hier aufgeführt!!!)

Zimmerpflanzen
(TSCHAKAAAA!!!!)
 
Lara, sorry ich habs getoppt :D 6 Klicks. Ich hätte es nicht gedacht, weil ich mir nicht sicher war wo genau die Zimmerpflanze überhaupt verlinkt sein sollte. Ich dachte ich muss auf irgendein Buch/Film/geschichte kommen wo eine Zimmerpflanze eine elementare Rolle spielt...aber da is se  direkt bei den Pflanzen verlinkt...und jetzt sagt nicht "Natürlich!" manchmal is man sich so sicher, dass wikipedia dies und jenes in Artikeln erwähnen muss, aber NIX is...z.B. dachte ich mal von Sonne ja ganz fix auf den Sommer kommen zu müssen..ja ...probiert das mal...
(Edit: Meine Schwester hat mich untergraben..das geht scheinbar doch recht fix von Sonne auf Sommer...ABER das war einfach nur ein doofes Beispiel :'D )
 
Egal, ich war gut :D

(P.s. Ich nehme stark an Lara und ihr Bruder machen das gleiche wie ich und meine Mitbewohner das begonnen haben: Willkürlich in der Gegend rumstarren und dann nach beliebigen rumstehenden Gegenständen suchen :'D )

Neue Hautkunst

Real courage also shows in going on and on, even if it seems there is absolutly no hope. Despair is for people, who know, without any doubt what the future will bring. Nobody is in that position. So Despair is not only a kind of sin, theologically, it's also just a simple mistake 'cause nobody actually knows. In that sense, there always is hope!


Als ich klein war habe ich mir eine Freundin. Sie war kein imaginärer Freund mit dem ich mein Essen und mein Bett teilte. Sie war nur in meinem Kopf und dessen war ich mir bewusst. Wenn ich zeichnete, zeichnete ich sie. Wenn ich schrieb, schrieb ich über sie. Wenn ich nachdachte stellte ich mir sie vor wie sie mit mir dieses innere Gespräch führte.
Ich nannte sie Sydney. Ich fand diesen Namen damals glaube ich wahnsinnig interessant, nicht wegen der Stadt sondern wegen der einzigartigkeit des Namens. Für mich war er sehr exotisch und ich weiß nicht genau wo ich ihn aufgegriffen habe. Ich finde ihn heute auch nicht mehr sehr schön, aber ich habe sie damals so genannt, also bleibt das so.
Wenn ich manchmal ein Buch gelesen oder mich für einen Film begeistert habe dann habe ich manchmal sogar geträumt sie wäre darin vorgekommen und habe diesen Gedanken in Tagträumerein hie und da weiter gesponnen. Sydney hatte dunkelblaue Haare und zwei weiße Strähnen vorne (Ja wie Rogue von den X-Men aber die kannte ich noch gar nicht als Sydney in meinen Gedanken rumgespukt ist). Sie hat grüne Augen und eine verticale Narbe am linken (manchmal zeichnete ich das Auge dadurch getrübt...manchmal nur die Narbe). Sie trägt lange Röcke mit Schlitz rechts bis beinahe zum Bund, eine schwarze enge Shorts darunter und schwarze klobige Stiefel. Obenrum meist nur ein schlichtes Top. Mit den Jahren zeichnete ich ihr hie und da mal ein Enthauptungsmesser wie das von Zabusa (Naruto) oder einen riesigen Bumerang wie ihn Sango (Inuyasha) immer hatte. Ich mochte diese beiden riesigen Waffen, fand die ganz schön cool und versuchte einfach gerne sie zu zeichnen. Grundliegend hatte Sydney jedoch ganz schlicht Schwerter. Zwei japanische Schwerter. Was Sydney von Anfang an hatte, waren Flügel. Richtig große Flügel, selbstverständlich hatte ich ihr die Eigenschaft gegeben die Flügel wachsen zu lassen und "einzuziehen" je nachdem ob sie benötigt waren oder nicht. Zusätzlich hatte sie natürlich auch übernatürliche Kräfte. So konnte sie Kraftfelder erschaffen, die entweder schützten oder angriffen. Wo ich all diese Dinge her hatte? Keine Ahnung, wahrscheinlich von allerlei Serien wie Sailormoon und Dragonball irgendetwas zusammengesponnen.
Im Grunde, ja, war sie eine wundervolle Manga Figur, nur ohne wirklich feste Story. Ich schmiss sie wie gesagt entweder in Träumen von Geschichte zu Geschichte oder ich erfand irgendwelche Situationen um sie herrum die aber auch alle zusammen nicht wirklich einen roten Faden hatten...Zumindest nicht für sie. Für mich schon. Ihre "Abenteuer" und Situationen die ich aufschrieben hatten starken Bezug zu meinem Leben, wenn auch etwas entfernt.
Sie ist ich und doch das blanke Gegenteil. Sie ist alles was ich immer sein wollte und verkörpert gleichzeitig all meine schlechten Eigenschaften. Als wären es nicht mehr meine, wenn ich sie auf eine fiktive Person übertrage, als müsste ich mich dann damit nicht mehr damit befassen. Aber Syndey schleudert zurück was ich ihr auflaste. Dadurch, dass ich meinen Charakter auf sie übertrage führt sie mir demnostrativ vor Augen wie kacke das eine oder andere ist. Und dann wieder ist sie es die sich trauen würde aufzustehen und ihre Meinung zu sagen. Die, die sich gegen Ungerechtigkeiten wehrt und sich niemals unterbuttern lassen würde.
Ein Stück weit ist sie mein Alter Ego. Wenn ich zu gut bin ist sie das Böse. Wenn ich zu böse bin ist sie das Gut. Sie hält mein inneres Gleichgewicht. Sie das Monster unter meinem Bett und meine beste Freundin.
Um auf den Punkt zu kommen: Dafür die Federn. Zuerst sollten es ihre Flügel sein, über den ganzen Rücken aber tu nichts worran du zweifelst. An einem so großen Tattoo habe ich gezweifelt. Also nur Federn, schwarz und weiß, Yin und Yang, sie und ich.


Weißt du noch, als wir klein waren und es gar nicht erwarten konnten erwachsen zu werden? Was haben wir uns dabei nur gedacht...

Saki Suspicious 

Dienstag, 5. Februar 2013

Wir machen uns traurig


Sie sitzt mir in der U-Bahn gegenüber. Unruhig wandert ihr glasiger Blick hin und her, sie kann nicht still sitzen und scheint nur zu schweigen weil ein Schrei unangebracht wäre. Ich weiß nicht was ihr passiert ist. Wurde ihr gekündigt? Wurde sie verlassen? Oder ist gar ein Geliebter Mensch verstorben? Was es auch war, es löste eine Trauer in ihr aus, die ihr Körper nicht verarbeiten kann. Ich erkenne mich in ihr wieder.

Ich sitze auch manchmal so im Zug oder irgendwo in der Stadt. Alleine. Nur ich und meine Traurigkeit. Meine Unzufriedenheit mit der Situation und meine Unwissenheit wie alles wieder gut werden soll. Und wie ich den Kampf der Frau mit ihren Tränen beobachte und mir überlege welch schlimmes ereigniss sie so aufgewühlt haben mag, fällt mir auf: Wir Menschen, wir machen uns traurig.

Als unsere Gedanken unser Fantasiereichtum unsere vielen Fragen an das Dasein, die machen uns traurig. Und mit unserem Recht auf Freiheit, unserem verlorenen Instinkt mit schwierigen Situationen zu leben und unseren Drang dannach die Möglichkeit zu nutzen weg zu rennen, damit machen wir einander traurig. Wir übernehmen keine Verantwortung mehr, besonders nicht für Menschen die auf Gefühlsebene an uns gebunden sind. "Ich muss gar nichts" heißt es nur und Hände wandern, sich keiner Schuld bewusst, in die Höhe. Aber ich denke: Doch, du musst!

Wir können nicht jeden vor all der Traurigkeit die ein so beschäftigter, selbstständiger, instinktloser Kopf mit sich bringt, bewahren. Jedoch können - nein, müssen! - wir vermeiden unnötig Scherben vor die Füße anderer zu spucken. Wir müssen uns bewusst sein, wieviel Macht uns die Gefühle anderer verleihen. Wir können diese Menschen zu den glücklichsten der Welt machen oder sie wie einen Zahnstocher in der Mitte zerbrechen. Vielleicht können wir das eine nicht, aber deswegen haben wir nicht das Recht das andere zu tun.

Wir machen einander so traurig. Und dafür sind wir nicht geeignet, das hat die Natur so nicht vorgesehen. Nur der Mensch kann an einem gebrochenen Herzen, an Traurigkeit sterben. Weil er verlernt hat Rückschläge zu meistern und zu viel gelernt hat alles zu hinterfragen.
 Saki Suspicious