Ich stehe im Fotograben und lichte Heaven Shall Burn ab, fluche über die Hohe Bühne und ihrer Eigenschaft die Musiker einfach zu verschlucken sobald sie einen Schritt zurück machen, und bin grade so voll in Fahrt als die ersten drei Lieder auch schon rum sind und der ganze Fotografen-Pulk wieder zu den Normalsterblichen in die Massen geschwemmt wird.
Ich überlege ob es sich wahrlich lohnt, meine Freunde anzurufen um sie eventuell irgendwo zu finden. Es tropft auf meine Kamera und meine Entscheidung ist getroffen : Ich gehe lieber zum Zeltplatz meine Kamera in sichere Gefilde bringen. Am Zeltplatz angekommen war ich klitschnass und ganz allein. Ich setze mich also unter den roten Pavillion und überlege, geschützt vor Hagel und Regen, ob ich ins Zelt gehe oder noch auf besser Wetter warte als mir plötzlich der Himmel auf den Kopf fällt. Oder besser gesagt eine rote Plane. Ich rappel mich auf, stemme mich gegen den Wind der versucht unseren Pavillion in die horizontale zu drücken. 3-mal klappts, beim vierten Mal brechen einfach die Beine. Wind, du hast gewonnen. Ein Dach ist dennoch geboten, wenn auch etwas tiefergelegt. Eine kurze neue Bekanntschaft später taucht Freddy auf, vertreibt mit einem Striptease gegen nasse Kleidung besagte Bekanntschaft und leistet mir Gesellschaft bis Stück für Stück die anderen Verdächtigen eintrudeln. Der Sturm legt sich, es ist alles einfach nur nass aber in Sicherheit.
Meine Zeltmitbewohnerin geht sich zur Ruhe betten, das Trottelpärchen auch, bleiben nur ich, Freddy, Kati und Alex unter dem zerstörten Pavillion und wir haben Hunger. Also machen wir uns doch was zu essen. 5 Minuten Terrine solls sein für den großen Alex und seine Schwester.
Einmal Gaskocher anzünden später rumst es, der Nachbarpavillion und etliche andere segeln davon, die Wolken kippen spontan literweise Eimer aus und ziehen sich ne Windhose an. Welch eine Apokalypse. Um das Dach überm kopf nicht zu verlieren und vorallem nicht wie schachlick an Pavillion-Stangen zu enden klammern wir uns am Pavillion-Dach fest und kauern uns auf den Boden.
Nach einigen Minuten müssen Entscheidungen getroffen werden. Alex und Katis Zelt ist bereits im Jenseits und ich beschließe die arme Krüml nicht alleine in unserem kleinen Zeltchen liegen zu lassen, nachher fliegt es noch mit ihr davon. Entschluss gefasst da ruft es durch den Sturm: "Sasa!!!! Hast du was im Zelt was nicht nass werden sollte?"...Ich starte einen kurzen angestrengten Gedankengang..."Wenn ja, is es eh schon klitschnass!!"...Gedankengang wird wegen sinnlosigkeit wieder beendet. "Wie ist der Plan?" brülle ich. "Such dir n andern schlafplatz!" antwortets.
Also, das Auto soll es sein.
Am nächsten morgen ist die Verwüstung zu Gast, hat es sich bei uns bequem gemacht und trinkt munter lächelnd den Kaffee, den wir alle so gut brauchen könnten. Wir nutzen die Sonne und trocknen was zu trocknen ist und packen stück für stück zusammen. Es ist der letze Tag an diesem Festival welches bis zu dieser fatalen Nacht die einem Abenteuer gleicht echt spitzen klasse war!
Ich sag nur: Batman, Alkohol, Sonne, Essen und lustige Menschen.
Ich liebe Festivals, werd ich immer tun und es war spitze trotz Weltuntergang, und gott sei dank waren wir von dem Blitzeinschlag den es tatsächlich gab in jener Nacht nicht betroffen, wir sind alle am Leben und frisch und munter und ungetrübt guter Laune.
Ich freue mich auf die nächsten 3 Tage Dreck mit Musik, wann diese auch sein mögen.
W e b c a m b i l d d e s A u g e n b l i c k s
Ja ok...es ist gelogen, das Bild ist älter aber grad is eh zu dunkel und ich hab das gemacht, als ich den Blog ursprünglich veröffentlichen wollte und es is so süß das darf net verloren gehen. Blablubli...