Montag, 18. April 2011

Postalkoholische Depression


Heute ist ein..schrecklicher schrecklicher Tag. Eigentlich ja nicht, gab schon schlimmere. Aber meine innere Verfassung ist seit gestern dermaßen durch den Kako geschleift, dass ich gar nicht weiß wie ich das in Worte fassen soll. Ich nenne es mal Postalkohlische Depression. Ich war nämlich am Samstag Abend betrunken und da war die Welt schön und heil und ganz bunt und alle waren nett und lustig und gut drauf. Und dann wacht man morgens auf, nüchtern, allein, die Sonne scheint, aber eigentlich macht sie die Welt nur schrecklich grell und es geht einem zwar nicht wirklich schlecht, aber da tut sich ein riesiges schwarzes Loch auf und frisst sich so durch die Gedärme auf das alle Glücksgefühle vergessen scheinen. 
Das sind die Momente in denen ich innehalte weil mein Herz aus meinem Brustkorb purzelt und vor meinen Füße auf den Boden klatscht. Und dann liegt es da, hat eine riesige Sauerei veranstaltet und wummert so jämmerlich vor sich hin. Aufräumen darf ich den ganzen Mist im Endeffekt wieder aber trotzdem huscht manchmal sogar der Hauch eines Glücksgefühls durch mich hindurch, wie ich es dort so leiden sehe. Denn wieviele Menschen auf der Welt können schon behaupten jemanden gefunden zu haben, der soetwas mit uns anstellen kann? Dennoch, manchmal hege ich das Bedürfniss es von seinem Leid zu erlösen. Und es ist mir auch egal ob es nun da so rumliegen bleibt, denn all das wird mich eh über kurz oder lang umbringen, dessen bin ich mir sicher!
Denn wie soll das Leben bitte weitergehen, wenn man das wichtigste verloren hat. Das ist eindeutig ein Ding der Unmöglichkeit!
Ich finde ihn einfach überall, an all den Orten an denen wir gemeinsam waren oder an die wir gemeinsam wollten. Ich sehe noch, wie wir die Straße entlang wandern, wie er nervös und geistesabwesend an seinem Hals herrumzupft, seine haare wegstreicht und sich ärgert dass sie mal wieder nicht korrekt sitzen. Auf jeder Straße sehe ich ihn mit ausgebreiteten Armen herrum rennen oder einfach nur über die Straße laufen, sein Gang, seine Bewegungen, auf ewig in meine Netzhaut gebannt.
Ich sehe ihn, wenn ich in meinem Zimmer sitze, wie er mit meinem Laptop auf meinem Bett hockt. Ich sehe ihn auf meiner Wiese Spagetthi essen und in der Bahn neben mir sitzen. Ja manchmal sehe ich ihn sogar wenn ich morgens aufwache, für einen kurzen Moment schaut er mich dann an, wie in jenem Moment kurz bevor wir uns das erste mal geküsst haben und urplötzlich meine Welt in rosaroten Farben erstrahlte und alles andere, alle Sorgen, jeder Stress jeder Schmerz den man jemals empfunden hatte wie weggefegt waren. Denn ich wusste genau: Er ist es!
 Aber so quietschromantische die Welt auch lange scheint, irgendwann wacht man eben auf. Nüchtern, alleine und die Sonne macht alles grell und rau. Und ich muss sagen ich finde diese Realität ganz schön uncool! Aber irgendwie muss man mit Leben. Und wenn man schon nicht recht an dem Glauben festhalten kann, dass irgendwann jemand kommt der besser ist. Dann sollte man doch wenigstens hoffen, dass jemand kommt der den zweiten Platz einnehmen kann und vielleicht dadurch in den Startlöchern steht aufzurutschen.
Natürlich sind all diese negativen Gedanken nur vorrüber gehend. Was ich jetz fühle, fühle ich mit nichten für immer. Aber seien wir doch ehrlich? Wer hat nicht schon gedacht nach einer Beziehung oder in schwierigen Momenten "Das überleb ich nicht! Ich werd nie wieder glücklich!" Solche Gedanken sind ganz normal, haben keine Nebenwirkungen und tun niemandem weh. Es sei denn man fängt an sich selbst von ihrem Wahrheitsgehalt überzeugen zu wollen. Das ist nämlich ein großer Fehler! Im groben und ganzen müssen wir nur feststellen, dass wir immernoch leben. Schlimme Dinge sind passiert, wir haben geheult, geschrien, getobt, Pudding an die Wand geworfen, Vodoo Puppen gefoltert und uns jämmerlichst über den Boden gerollt aber wir sind noch am Leben! Und die Sonne scheint und was auch immer passiert ist kann uns niemals auf ewig in diesem schwarzen Loch lassen. Manchmal dauert es eben nur ein wenig länger.

Es ist nicht so dass ich aufgebe. Ich denke ich verdiene ein wenig Glück und ich werde es sicherlich früher oder später erhalten, und jeder Weg ist mir Recht. Ich habe keinen exakten Plan wie mein Glück aussehen soll aber welcher Weg sich mir auch immer bietet, ich werde ihn verfolgen. Da kenn ich nämlich zugegebenermaßen nichts! Und wie heißt es in Scrubs so schön?
"Auch wenn es einem das Herz bricht, dass außer Freundschaft nichts geht. Wenn einem wirklich etwas an einem Menschen liegt, dann muss man da durch!" - Und wenn ich sage, dass mir jemand wichtig ist und ich ihn oder sie für besonders halte, dann kann man mich da beim Wort nehmen! Ich sehe nämlich nicht ein irgendwie aus einer Laune herraus herum zu lügen. 



"Sometimes I feel like there's a hole inside of me, an emptiness that at times seems to burn. I think if you lifted my heart to your ear, you could probably hear the ocean. The moon tonight, there's a circle around it. Sign of trouble not far behind. I have this dream of being whole. Of not going to sleep each night, wanting. But still sometimes, when the wind is warm or the crickets sing... I dream of a love that even time will lie down and be still for. I just want someone to love me. I want to be seen. I don't know. Maybe I had my happiness. I don't want to believe it but, there is no man,. Only that moon"- Practical Magic

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